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Gordon Bennett Preis 1902

Im Rahmen des Rennens
Paris - Wien wurde 1902 auch der Gordon Bennett Cup ausgetragen. Dieser Preis,
gestiftet 1898 von James Gordon-Bennett, Besitzer des "New York
Herald" und von dem Pariser Juwelier und Künstler André Ancoc als
Wanderpreis mit einem Wert von 12.000 Francs gestaltet, diente zur Belebung des
Wettstreits der europäischen Automobilhersteller bei reinen
Geschwindigkeitsrennen. Bis zu diesem Zeitpunkt schickte nur Frankreich seine Kämpfer
an den Start von Geschwindigkeitsrennen. Die technischen Bedingungen der
sogenannten Gordon Bennett Trophy lagen im Rahmen der damaligen Entwicklung, das
Fahrzeuggewicht durfte minimal 400 kg, maximal 1000 kg betragen. Wesentlichste
Bestimmung war aber, dass pro Nation nur maximal 3 Fahrzeuge an den Start gehen
durften, die Fahrzeuge in allen Teilen im Land selbst hergestellt sein mussten
und nur Mitglieder eines im Lande anerkannten Clubs als Fahrer teilnehmen
durften. Aus diesem Grund konnten viele französische Fahrzeughersteller nicht
an dieser Formel teilnehmen und das Starterfeld für den Gordon Bennett Cup 1902 enthielt nur drei von insgesamt 27 französischen Marken, die ihre
Fahrzeuge von Paris nach Wien fahren ließen, sowie ein englisches Fahrzeug.
Da "Montieren"
mit "Herstellen" gleichgesetzt wurde, transportierte Mercedes 1904
alle Einzelteile der Fahrzeuge für den Gordon Bennett Cup nach Wiener
Neustadt zur Montage in der Österreichischen Daimler Motoren-Gesellschaft, und
schuf damit das Phänomen "Österreichische Mercedes-Rennwagen". 1905
wurde dieser Preis von Frankreich an Gordon Bennett zurückgegeben und mit neuen
Bestimmungen ab 1906 der "Große Preis von Frankreich" geschaffen -
damit war der Grand Prix geboren!



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