Die Geschichte des Renault 15 und 17 begann 1966, als die Caravelle am Ende ihrer Laufzeit war, mit dem Auftrag des Projekts RAG (RENAULT-ALPINE-GORDINI), ein kleines zweisitziges Coupé zu entwickeln. Der Markt dazu war aber begrenzt und schien eher unwirtschaftlich.
Die Ingenieure von Renault setzten auf der Basis des Renault 12, dessen Entwicklung ein Jahr zuvor entstand, das Projekt 117 mit einer Studie eines Coupés fort. Die Anforderungen waren hoch, das Lastenheft sah Variationen vor, ein echtes Angebot auszuarbeiten, um sowohl familiäre wie auch sportliche Kunden zu erreichen, Der Leiter des Design-Büros, Gaston Juchet, nahm diese Herausforderungen an und präsentierte eine Vielzahl von Skizzen, die wohlwollend von der Direktion angenommen wurden. In Übereinstimmung mit den Vorgaben waren drei Versionen geplant: ein Coach und zwei Coupés, die nacheinander den Projektnamen 130, 131 und 132 erhielten, und die entwickelt werden mussten, indem man die Leitlinien beachtete, die die ganze Renault-Palette zu dieser Zeit charakterisierten: Sicherheit, Komfort und Wirtschaftlichkeit.
Im Jahr 1967 wurde der erste Entwurf als Coach im Maßstab 1:5 realisiert und anschließend zwei weitere in Originalgröße, ein Coupé und ein Coach. Diese Modelle, die den ersten Skizzen sehr treu blieben, führten sogleich zur Konstruktion der ersten Karosserie im Maßstab 1:1 mit der Präsentation Mitte Dezember. In diesem Stadium hatten die Designer Schwierigkeiten, die Vorgaben der verschiedenen Versionen zusammenzuführen trotz der gemeinsamen Basis vom R12. Die Entwicklung des Hecks war einfach, ein gänzlich aus Polyester gefertigtes Teil. Hingegen brauchte das Team von Monsieur Juchet für die Front fast ein Jahr, um ein Endergebnis zu erreichen.
Die Schnauze ausgeführt mit einer integrierten Stoßstange, die die Scheinwerfer und den Kühlergrill sicher umrandet. Innovativ, einfach und aggressiv in dieser Zeit - in perfekter Harmonie mit dem Heck des Fahrzeugs.
Im Oktober 1968, während der Stil und die Karosserie fast endgültig waren, bezogen sich die Anstrengungen auf die Wahl des Interieurs, um es mit dem Cockpit mechanisch zusammenzuführen. Die Studie der Ergonomie und der Innenverkleidung führten zu vier verschiedenen Vorschlägen. Die gewählte Lösung umfasste eine einzigartige Instrumententafel „Visier Synonym“ in ihrer Modernität und äußerst bequeme Sitze vor allem hinten.
Mechanische Komponenten konnten die Ingenieure aus den bestehenden Baugruppen nehmen, um die Rentabilität des Projekts zu optimieren. Der Renault 15 & 17 wurde aus einer Mischung von Renault 12 und Renault 16 geboren. Es waren vor allem die Motoren, die erlaubten, die neuen Coupés zu staffeln. All diese Vorbereitungen waren im Jahr 1969 beendet. Blieben noch die Fertigungsmaßnahmen. Eine bedeutende Tatsache, die Régie nationale des Usines Renault hat die Herstellung ihrer neuen Modelle der Karosseriefirma CHAUSSON, einem neuen Partner, anvertraut, der aus einem Abkommen mit PEUGEOT entstanden ist.
Die Techniker und Ingenieure waren bis Jänner 1968 mit den Methoden und der Gestaltung für das Produktionsverfahren beschäftigt. Sie nahmen 250 Autos pro Tag in den Produktionsplan. Die Montagestraße war in der neuen Niederlassung des Unternehmens von CHAUSSON in MAUBEUGE.
Nach der Konstruktion einer Serie von Prototypen und leeren Karosserien als Test des Produktionsablaufs startete am 1. Februar 1971 die Vorserie der Fahrzeuge. Sechs Wochen später, am 15. März 1971, begann die Serienproduktion. Zuerst wurde in Maubeuge die reine Karosserie gebaut, der restliche Fabrikationsprozess dann im Renault-Werk in Sandouville durchgeführt. Einige Monate vergingen, um mit der Vorproduktion genügend Bestand für die Vermarktung zu schaffen bis zur offiziellen Einführung und Vorstellung des neuen Renault.